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Es gibt vielfältige Formen der Fachberatung im Verein. Ausschlaggebend ist die Person des Fachberaters. Bei ihm liegt die Entscheidung, je nach Möglichkeiten und Mitteln, für bestimmte Methoden. Zweckmäßigerweise werden Fachberatungen die in Form von Vorträgen, Gartenbegehungen u.ä. stattfinden sollen mit dem Vorstand abgesprochen. Schon aus diesem Grund soll ein Fachberater immer Mitglied des Vorstandes sein.
- Gespräch über den Gartenzaun
Hört sich einfach an, bedenken sollte man jedoch, dass der Fachberater hierzu ein fundiertes Fachwissen haben muss. Schließlich weiß man nie im Voraus welche Fragen gestellt werden. Erfahrungsgemäß geht es hier Querbeet durch den Garten von der Sortenwahl bis zum Pflanzenschutz. Mitunter wird man auch zum Kaufberater. Ein guter Rat wenn man die Antwort nicht gleich weiß: -kein Mensch kann alle Fragen beantworten- sich informieren und später die Antwort nachreichen. Das ist allemal besser, als Falschauskunft zu geben und damit an Ansehen zu verlieren.
- Veröffentlichung im Schaukasten
Eine Möglichkeit recht viele Kleingärtner zu erreichen. Dafür muss der Beitrag ansprechend gestaltet sein, sonst macht sich mancher Gärtner nicht erst die Mühe zu lesen. Schließlich will jeder auf schnellstem Weg in seinen Garten. Bedenken sollte man auch, dass Lesen heute nicht mehr selbstverständlich ist. Schon gar nicht lange unübersichtliche Textseiten. Man ist gut beraten seine Veröffentlichungen anschaulich, kurz und knapp zu halten. Tabellen, Bilder und Schemata lockern das Gesamtbild auf und prägen sich besser ein ein ein langer Text. Außerdem sollte die Mitteilung aktuell sein. Eine gute Möglichkeit bietet beispielsweise der Bundesverband der Kleingärtner (BDG) mit seinen "Merkblättern" Aus erster Hand die in der Zeitschrift Der Fachberater zu finden sind.
- Merkblätter
Selbst gefertigt oder aus Zeitschriften, Büchern oder von bekannten Organisationen und Verbänden sind Merkblätter eine gute Möglichkeit anschaulich und aktuell Themen zur Verfügung zu stellen. Im Internet findet man ein riesiges Angebot und mit Drucker, Scanner bzw. Kopierer ist es kein Problem Merkblätter zu vervielfältigen. In Mitgliederversammlungen trifft man einen Großteil der Vereinsmitglieder an und kann diese gut verteilen.
Bei der Erstellung von Merkblättern ist im Wesentlichen das Selbe zu beachten wie bei Veröffentlichungen im Schaukasten. Man sollte aber daran denken, dass die Merkblätter oft von den Mitgliedern gesammelt werden und sie deshalb evtl. durchnummerieren.
- Die Gartenbegehung
Eine sehr wichtige, aber auch sehr oft unterschätzte Form der Fachberatung ist dieGartenbegehung. Am Besten gemeinsam mit dem Vorstand wird die Gartenbegehung geplant und ausgeführt. Dabei werden mit den Gartenfreunden negative Beispiele aufgespürt und angesprochen. In diesem Rahmen wird diskutiert und Wege und Ziele zur kleingärtnerischen Gemeinnützigkeit können gut aufgezeigt werden.
Zur Vorbereitung muss man sich gut überlegen welches Thema aufgegriffen werden soll. Was soll damit erreicht werden? Gibt es diesen "Mißstand" öfter in der Anlage und bei wem? Auch hier lassen sich gut Merkblätter einsetzen. Wichtig ist auch ein Ziel vorzugeben. Was soll erreicht werden? Dazu werden am Ende eine Einschätzung und Empfehlungen/Vorschläge gegeben.
- Der Vortrag
Nicht jeder steht gern vor einem großen Publikum. Aller Anfang ist schwer. Dennoch ist der Vortrag eine sehr wichtige Form der Fachberatung.
Zuerst muss natürlich das Thema des Vortrages feststehen. Meist soll hier Wissen vermittelt werden, oft muss man dabei auch viel Überzeugungsarbeit leisten. Deshalb ist es gut schon vorher in etwa zu wissen um welchen Zuhörerkreis es sich handeln wird. Sind Grundlagen bekannt oder kann man schon tiefer im Thema einsteigen. Es ist ratsam auf bestimmte Fragen die eintreten können eingestellt zu sein. Eine gute Vorbereitung ist also das A und O eines Vortrages und nicht zu unterschätzen. Ein Vortrag macht sehr viel Arbeit, aber durch die intensive Beschäftigung mit dem Thema lernt man auch selbst noch dazu. Trotzdem wird ein Vortrag niemals ausreichen um ein Thema vollständig zu behandeln. Man kann Vorträge bzw. Schulungen auch "teilen". Das bietet sich z. B. beim Obstbaumschnitt an. Ein Teil wird der Theorie vorbehalten und im zweiten Teil erläutert man den Obstschnitt am praktischen Beispiel. Wichtige Themen wie Boden, Düngung und Kompostierung dürfen auch gern mal - quasi zur Festigung des Wissens - wiederholt werden. Und schließlich ändert sich ja auch das Publikum, alte Fachberater scheiden aus und neue kommen dazu.
Der Vortrag soll so gestaltet sein, dass die Zuhörer nicht den Faden verlieren. Also immer wieder das Interesse wecken und beim Thema bleiben. Es ist wichtig eine verständliche Ausdrucksweise beizubehalten und mit Bildern, Diagrammen und Grafiken das Thema zu untermauern.
Grundsätzlich sollte man einen Vortrag
in drei Teile einteilen:
1. Einleitung |
persönliche Vorstellung, Erläuterung des Themas, bzw. der Aufgabe, Organisatorisches, |
2. Hauptteil |
Thema darstellen, Erarbeiten des Inhaltes |
3. Schluss |
Zusammenfassung, Schlussfolgerungen, Diskusionen, Dank |
Einen mehrstündigen Vortrag sollte man mit regelmäßigen Pausen unterteilen. Nach ca. 40 - 50 Minuten lässt die Konzentration merklich nach. Eine kurze Pause ist auch immer angebracht, wenn man spürt, dass die Zuhörer unkonzentriert werden. Schließlich ist es nicht jeder Kleingärtner gewöhnt lange aufmerksam zuzuhören.
- Die Übung
Manchmal bietet es sich an die Fachberater praktisch zu unterweisen. Traditionell ist hier der Obstbaumschnitt, aber auch der Rebschnitt oder das Veredeln. Wir alle kennen diese Vorgehensweise schon aus der Arbeitswelt. Um Fähigkeiten und Wissen zu erlangen muss viel geübt werden.
Auch hier ist die Vorbereitung und gute Organisation das A und O. Eventuell müssen genügend Werkzeuge und Material besorgt werden. Die Teilnehmerzahl sollte begrenzt sein, damit alle die Möglichkeit haben, vom Fachberater selbst unterwiesen und betreut zu werden. Es bietet sich an, zuerst vorzuführen und dann die Teilnehmer üben zu lassen. Während der Übung kann auf Fehler hingewiesen und korrigiert werden. Am Ende wird eine Auswertung oder Beurteilung vorgenommen vorgenommen.
- Der Schaugarten
Viele Kleingartenanlagen haben Probleme Gärten die unbewirtschaftet sind wieder zu vergeben bzw. einen neuen Pächter zu finden. Eine Möglichkeit wäre solch einen Garten zum Lehrgarten, Muster- oder Schaugarten zu machen. Dazu benötigt man in erster Linie sehr engagierte Vereinsmitglieder, denn dieser Garten muss ja zusätzlich hergerichtet und unterhalten werden. Und das für einen relativ langen Zeitraum! Ist der Verein wirklich in der Lage die Kosten zu tragen, die Zeit aufzuwenden und wem nutzt dieser Garten wirklich etwas? Steht wirklich die Mehrheit der Vereinsmitglieder hinter dem Projekt? Erst wenn man ein wirklich gutes Konzept erstellt hat und die Vereinsmitglieder dieses auch mittragen wollen und können, sollte damit begonnen werden.
Leider gibt es zahlreiche Beispiele für schlecht erhaltene und wiederaufgegebene Mustergärten.
- Der Wettbewerb
Es muss nicht immer der größte Kürbis, die roteste Tomate und die längste Sonnenblume sein. Einen Wettbewerb kann man sehr gut nutzen um kleingärtnerische Ziele zu erreichen. Beispielsweise Wer bewirtschaftet den Garten mit der größten biologischen Vielfalt? Wer hat den ökologisch wertvollsten Garten?
- Die Ausstellung/Informationstafeln/Filme etc.
Sicher lohnen sich solche Anschaffungen nur für größere Vereine. Aber warum soll man diese Methoden nicht auch nutzen. Vielleicht kann man sich dazu mit anderen Vereinen zusammenschließen und gemeinschaftlich etwas auf die Beine stellen. Auch im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit entstehen oft sehr schöne Schautafeln und Ausstellungen.
Da auch hier größere Kosten entstehen sollten die entstandenen Exponate, Schautkästen, Infobilder usw.auch weiterhin gut genutzt werden. Denkbar wäre eine Ausstellung im Vereinsheim oder ein "Ausborgen" an Nachbarvereine bzw. -verbände.
- Gibt es noch mehr Möglichkeiten?
Unser Verband vereinigt 157 Vereine mit mehr als
6856 Mitgliedern. Was für ein rießiges Potential für Ideen! Wenn Sie in ihrem Verein oder Verband noch andere Formen der Gartenfachberatung praktizieren so lassen sie es mich bitte wissen.
Denkbar wär z.B. noch eine Gartenzeitung oder im elektronischen Zeitalter ein Newsletter, eine Website oder ein Blog.
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